1 Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine e.V. Herzlich Willkommen SKN-Erwerb Allgemeine...

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Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine e.V.

Herzlich Willkommen

SKN-Erwerb Allgemeine Kynologie und Grundausbildung Dr. Hans Arenhoevel

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Übersicht SKN-Erwerb

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Ablauf

1. Abstammung – Domestikation des Hundes

2. Körpersprache des Hundes

3. Haltung und Pflege des Hundes

4. Wesensgrundlagen und Wesenseigenschaften

5. Aufgaben des Übungsleiters

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Die Abstammung des Haushundes

Der Wolf

(Canis lupus)

Der Haushund

(Canis familiaris)

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Die Abstammung des Haushundes

Kurzdokumentation DVD

„DER WOLF IM WOHNZIMMER“

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Wie kommuniziert ein Hund?

Die Kommunikation erfolgt non-verbal• Kopf und Rute sind die wichtigsten Signalgeber

• Differenzierung erfolgt in mehreren Kategorien:• Droh- und Aggressionselemente• Demuts- und Angstelemente• Entspannungs- und Anspannungselemente

• Kommunikation erfolgt durch• Akustische Signale, z.B. Knurren• Taktische Signale, z.B. Zähne blecken• Olfaktorische Signale, z.B. Revier markieren

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Kopf und Rute als Signalgeber

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Die Hunderute und ihre Signale

Relativ hochgetragen freudig, aufmerksam

Relativ abwärts hängend gelassen, sicher

Zwischen die Läufe geklemmt unsicher, unterwürfig

Hochgetragen, schräg, steif imponierend,

angespannt

Ansteigend, steif, gerade angriffsbereit

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Die Lefzen und ihre Signale

Geschlossen, Zähne nicht sichtbar

freudig,aufmerksam

nach hinten gezogen unsicher,

unterwürfig

Vorn stark hochgezogen, Zähne sichtbar defensiv, drohend

Insges. hochgezogen, Gebiss sichtbar offensiv, drohend

Grinsend zurückgezogen demütig,

unterwürfig, heiter

Offen nach hinten gezogen

spielauffordernd

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Körperhaltung insgesamt

Frei, locker sicher, ausgeglichenGedrückt, abtauchend unsicher, scheu, ängstlichScharrend, größer werdend imponierend, offensivFang über Genick offensiv, aggressiv-dominant, kampfbereitVon hinten aufreitend sexuell dominierend Kauernd sprungbereit Angriffs- / Rauf- / FangspielbereitWechselnde Haltungen unsicher, drohend, abwartendLegt sich auf den Rücken aktiv unterwürfigMacht sich klein passiv unterwürfigAufdringlich, Kontakt suchend unterwürfig, spielaufforderndPfötelnd, offen aktive Spielaufforderung

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Ohrenstellung

Locker, stehend, hängend sicher, entspannt

Nach vorn, offen aufmerksam,

erwartungsvoll

Nach hinten, eng anliegend offensiv drohend

Nach hinten unten, abstehend unterwürfig

Nach hinten unten, anliegend passiv unterwürfig

Rotierend, offen aktiv auffordernd,

aufmerksam

Wechselnd einzelne Stellungen wechselnder Gemütszustand

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Kopfhaltung

Angehoben sicher,

aufmerksam

Gesenkt, aber Blick nach oben präventiv vorsichtig, ängstlich

Ganz hoch und waagerecht imponierend, selbstsicher

Leicht nach vorne gestreckt offensives Drohen

Deutlich weggedreht passive Unterwerfung

Seitlich nach unten abgetaucht aktive Unterwerfung

Ganz tief, aber offen Spielauffordernd

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Nasenrücken & Gebiss

Glatt entspannt

Gekräuselt drohend

Nicht zu sehen entspanntVorn gebleckt defensives DrohenGebiss sichtbar ( Lefzen weit oben) offensives Drohen Im Backenbereich sichtbar Spielauffordernd

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Haltung und Pflege des Hundes

Was solltet ihr als Trainer über die Pflege und Haltung eines Hundes wissen?

Zum alltäglichen Zusammensein zwischen Mensch und Hund gehört:

• Kontrolle des Wohlbefinden des Hundes• Prüfung des Leistungsstandes• Sozialkontakt• Krankheitsfrüherkennung und Vermeidung• Körper und Fellhygiene• Kontrolle des Allgemeinzustandes

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Welche Veränderungen können auftreten?

• Verweigerung der Futter-/ Wasseraufnahme• Veränderung des Gesamtverhaltens• Sichtbarer Parasitenbefall (Flöhe, Würmer)• Krankheitserscheinungen (Erbrechen, Durchfall,

Kratzen, Wundlecken, …)• Eingeschränkter Bewegungsablauf• Überschreiten der Normaltemperatur des Hundes

(38,5 – 39,2 Grad)• Veränderungen im Haarkleid

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Die Läufigkeit einer Hündin

1. Phase vor der Läufigkeit (Pröostrus)• Schamschwellung und blutiger Ausfluss• Rüden werden angelockt (6 – 9 Tage)

2. Östrus• Rüden werden akzeptiert• Dauer ca. 9 Tage, individuell

3. Trächtigkeit• Kaum sichtbare Veränderung bis Woche 5• Danach Gesäugeschwellung, Gewichtszunahme• Dauer ca. 58 – 63 Tage

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Wesen des Hundes

Die Gesamtheit aller angeborenen und erworbenen,körperlichen und seelischen

Anlagen, Eigenschaften und Fähigkeiten, die sein Verhalten zur Umwelt bestimmen,

gestalten und regeln.

Es wird unterschieden zwischen:1. Angeborene Wesenseigenschaften2. Erlernte Wesenseigenschaften

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Wesensgrundlagen

1. Körperliche Konstitution (Leib)

2. Trieb und Instinktveranlagung (Seele)

3. Leistungsfähigkeit des Gehirns (Geist)

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Die vier Grundtypen des Wesen

2. Choleriker• Starker unausgeglichener Typ, aktives Verhalten,

übermäßiger Aktionsradius, ständig erregt, niedrige Reizschwelle, ausgeprägter Wehrtrieb

• Als Sporthund durchaus tauglich bei konsequenter Führung, für Familien eher ungeeignet

1. Melancholiker• Schwacher Typ, ängstliches Verhalten, niedrige

Reizschwelle, mangelndes Selbstvertrauen, überwiegend gehemmt

• Begrenzte Tauglichkeit als Familien und Sporthund

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Die vier Grundtypen des Wesen

4. Phlegmatiker• Stark ausgeglichener Typ, passive Verhaltensweisen,

niedriger Aktionsradius, hohe Reizschwelle, wirkt meist lustlos und träge

• Als Sporthund eingeschränkt, aber hohe Familientauglichkeit

3. Sanguiniker• Starker ausgeglichener Typ, aktive Verhaltensweisen,

kontrolliertes Gebaren, mittlere Reizschwelle, wirkt meist selbstständig und ausgeglichen

• Optimaler Sporthund

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Belastungsreize

Da die Hunde laufend psychichen und physischen Belastungsreizen ausgesetzt sind, kann sich ihr Wesen und dadurch ihr Gesamtverhalten innerhalb kurzer Zeit

negativ verändern. Diese Tatsache ist bei der Ausbildung der Hunde und bei der Beurteilung ihrer Fähigkeiten

besonders zu berücksichtigen.

Von nachfolgenden Umweltfaktoren können Belastungsreize ausgehen:

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Belastungsreize

Hundeführer:• Zu wenig Einfühlungsvermögen• Keine klare Rangordnung• Häufiger Führerwechsel• Schlechte Betreuung / Fürsorge• Überforderung bei der Ausbildung• Ungeschickte bzw. unzweckmäßige Einwirkungen während

der Ausbildung• Ausbildung kranker Hunde

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Belastungsreize

Helfer im Schutzdienst:• Zu wenig Einfühlungsvermögen• Ungeschicktes Verhalten

Unterbringung:• Störungen und Belastungen während des

Zwingeraufenthalts durch Personen, Fahrzeuge, Geräusche, Gerüche oder durch Witterungseinflüsse

• Nasse, zu kalte oder überhitzte Unterbringung in Haus und Hof

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Belastungsreize

Ausbildung:• Zu kurze Entspannungsphasen (Überforderung)• Belastung durch starke Geräusche und Gerüche sowie

Ablenkungen

Fütterung:• Zu viel oder zu wenig Futter• Falsche Futterzusammensetzung

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Triebe

• Triebe sind zunächst unbewusste, biologisch zweckmäßige Drangerlebnisse und Strebungen, die im Dienste wichtiger Lebensfunktionen stehen und sowohl mit körperlichen wie seelischen Vorgängen verbunden sind. Als vitale Triebkräfte setzen sie das menschliche und tierische Handeln in Gang und lösen damit primär das Umweltverhalten aus.

Trieb ist angeborenes Wollen (= Motor)

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Alle zum Überleben der ersten Wochen

Notwendigen Verhaltensweisen sind

Angeboren, instinktiv veranlagt!

Hunde können vieles von Geburt an. Woher?

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Instinkte

• Instinkte sind die angeborenen, im sogenannten „Erbgedächtnis“ verankerten Regulationsmechanismen, die den Lebewesen ohne vorheriges Lernen zeigen, wie sie ihre verschiedenen Triebe und psychischen Spannungen in arttypischer Weise befriedigen, beziehungsweise lösen können.(Seine Instinkte sorgen dafür, dass sich der Hund seinen Trieben folgend eben wie ein Hund verhält.)

Instinkt ist angeborenes Können (= Steuer)

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Instinkte & Triebe

Alle Instinkte und Triebe dienen vorrangig der Selbst- und Arterhaltung

• Selbsterhaltungstriebe:

• Art-Erhaltungstriebe:

• Geselligkeitstriebe

AngsttriebErnährungstriebBeutetriebStöbertriebSpürtrieb

JagdtriebBewegungstriebFluchttriebSelbstverteidigungstrieb

GeschlechtstriebBringtrieb

Pflegetrieb

HeimkehrtriebHütetriebGeltungstriebUnterwerfungstrieb

WehrtriebKampftriebSchutztrieb

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Instinkte & Triebe

Merke

• Häufiger Wechsel des Hundeführers, d.h. der Wechsel der Leitfunktion, verunsichert den betroffenen Hund.

• Aus andauernder Verunsicherung erwächst dann ein gestörtes Verhalten des Hundes zu seiner Umwelt.

• Aggressivität oder Passivität sind mithin die oft unausbleiblichen Folgen.

• In letzter Konsequenz ist dieser Hund nicht mehr als Sport- und Gebrauchshund zu verwenden.

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Instinkte & Triebe

Alle Triebe können dem vorgesehenen Ausbildungszweck eines Hundes entsprechend gefördert und/oder

gehemmt werden.

Sie können aber nicht durch Ausbildung anerzogen oder beseitigt werden!

• Jeder von uns weiß um die Schwierigkeit, trieb- oder instinktgesteuertes Verhalten jedes einzelnen Hundes zu erkennen oder sogar einer bestimmten Gruppe zuzuordnen.

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Instinkte & Triebe

Wichtige Erkenntnis daher:

• Mehrere Triebe/Instinkte werden bei einem einzigen Erlebnis gleichzeitig aktiv

• Sie überdecken sich

• Sie wechseln sich so schnell hintereinander ab,

dass der Mensch einen nicht erwünschten Trieb bestätigt/fördert und/oder eine Überforderung des

Hundes nicht erkennt!

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Instinkte & Triebe

Wie werden Triebe und Instinkte noch bezeichnet?

Als das ursprüngliche Wesen des Hundes

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Pause

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Lerntheorie und Lernverhalten

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3 „banale“ Aussagen

• Der Hund kann sich nicht NICHT VERHALTEN

• Der Hund kann nicht NICHT KOMMUNIZIEREN

• Der Hund kann nicht NICHT LERNEN

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Was kann ein Hund lernen?

• Alles, was dieAnatomie erlaubt!

• Es kommt auf die Methode an!

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Warum lernen Tiere (Gehirne)?

• Lernen ist ein entwicklungsgeschichtlich altes Prinzip im Tierreich

• Steigerung des biologischen Erfolges

• Langfristige Sicherung von Ressourcen

• Weitergabe der Gene an die nächste Generation

• Steigerung des individuellen Wohlbefindens

• Fähigkeit zur Anpassung

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Angeborenes Verhalten

• Einfache Reflexe bis hin zu komplexen Verhaltensketten

• Angeborene Verhaltensweisen sind vorgegeben

• Angeborene Verhaltensweisen laufen immer gleich ab

• Es besteht nicht die Wahlmöglichkeit dieses Verhalten zu unterlassen

Keine Wahlmöglichkeit

Keine Anpassungsfähigkeit

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Erlerntes Verhalten

• Ein Lebewesen ist anpassungsfähiger wenn Wahlmöglichkeiten bestehen

• Eine optimale Anpassung an die Umwelt kann nur erfolgen, wenn:

• Fähigkeiten vorhanden sind, um das Verhalten unterschiedlichen Gegebenheiten anzupassen

• Verschiedene Verhaltensstrategien vorhanden sind, um unterschiedlichste Situationen erfolgreich zu bewältigen

Voraussetzung: Fähigkeit zum Lernen

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Lernen?

• Lernen ist an organische Strukturen gebunden

• Sinnesorgane, Nerven, Gehirn

• Erfahrungen verursacht eine Änderung auf neuronaler Ebene

• Verbindung der Nervenzellen untereinander

• Lernen wird nur sichtbar an der Änderung des Verhaltens

• Lernen ist als biologischer Vorgang Regeln unterworfen und findet immer statt

24 Stunden – am Tag und in der Nacht

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Lernen ist …

Allgemeiner Sprachgebrauch:• „… die aktive Aneignung von Wissen durch Schulung.“

Lernpsychologie:• „… ein Erfahrungsprozess, der zu einer (mehr oder weniger)

dauerhaften Verhaltensänderung / Verhaltensmodifikation führt.“

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Vorraussetzungen für Lernen

Organismus Umwelt

GedächtnisWahrnehmung

Aufmerksamkeit

Motivation

Bindungs-förderlicheBedingungen

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Mechanismus des Lernens

Lernen ist kein linearer Prozess. L findet in Schüben statt.

• Kurze Phase offensichtlicher Lernfortschritte wechseln mit längeren Phasen scheinbaren Stillstandes ab.

• Nach jedem deutlichen Lernfortschritt folgt zunächst eine kurze Phase der Verschlechterung

• Danach verläuft die Lernkurve einige Zeit auf einem Plateau

• Plateauphasen können je nach Komplexität, individueller Begabung und Trainingsbedingungen einige Tage, Wochen bis Monate dauern.

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Die Lernkurve

LERNERFOLG

Z E I T R A U M

Lernplateau

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Lernformen

Gewohnheitslernen

• Erlernen von Regelsysteme im sozialen Kontext

• Rituale, Traditionen

Emotionales Lernen

• Lernen von Standards

• Einordnen in Gut und Böse

Lernen Lernen

• Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Motivation

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Lernformen

Wahrnehmungslernen

• Latentes Lernen

• Training des Gehirns

Beobachtungslernen / soziales Lernen

• Einfluss Hündin-Welpe / Artgenosse / Mensch

Nicht assoziatives Lernen

• Habituation, Sensibilisierung

• Lernen von Eigenschaften eines einzelnen Signals

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Lernformen

Assoziatives Lernen

• Klassische und operante Konditionierung

• Lernen von Beziehungen zwischen Signalen

• Lernen von Beziehungen zwischen Signal und eigenem Verhalten

Kognitives Lernen

• Erlernte Informationen zielgerecht anwenden

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Pause

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Ausbildungsarten

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Klassische Konditionierung

Ein neutraler Reiz bekommt eineBedeutung !

Versuchsaufbau nach Iwan Pawlow

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Klassische KonditionierungGlocke, löst kein Verhalten beimHund aus

Wurst erzeugt Speichelfluss beim Hund

Glocke und Wurst zusammen lösen Speichelfluss aus.

Nur Glocke allein löst Speichel-fluss aus. Der Reiz Glocke hat den Reiz Wurst überschattet.

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Regeln zur klassischen Konditionierung

Kontiguität:• Der zu konditionierende Reiz muss vor dem bereits

konditionierten kommen

Kontingenz:• Konditionierter und unkonditionierter Reiz treten immer

zusammen auf

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Regeln zur klassischen Konditionierung

Verkettung:• Ein neuer Reiz wird mit einem früher konditionierten Reiz

verknüpft

Reizkombination:• Nur mehrere Reize zusammen lösen das Verhalten aus

Überschattung:• Werden mehrere Reize beim Konditionieren angeboten, wird

der offensichtlichere genommen

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Operante Konditionierung

Lernen durch Versuch und Erfolg

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Operante Konditionierung

Lernen durch Versuch und Erfolg

Angenehme Konsequenz:• „mach ich wieder“

Unangenehme Konsequenz• „mach ich lieber nicht mehr“

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Operante Konditionierung

Lernen durch Versuch und Erfolg

Angenehme Konsequenz (positive/negative Verstärkung)• „mach ich wieder“• Das Verhalten tritt öfter oder intensiver auf

Unangenehme Konsequenz (pos./negative Bestrafung)• „mach ich lieber nicht mehr“• Das Verhalten wird seltener

Beispiel: Hund springt einen Menschen an!

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Regeln der operanten Konditionierung

Die Konsequenz, die ein Verhalten hat,beeinflusst das Auftreten des

Verhaltens in der Zukunft.

Je stärker die Konsequenz ist,Desto schneller wird gelernt!

Bleiben die Folgen des Verhaltens aus, verliert sich das Verhalten (Extinktion)

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Motivation

Ist die Bereitschaft, etwas bestimmtes zu tun.Primärmotivation Sekundärmotivation

Tun wird an sichgerne getan

Tun für „ Geld “

Premack – Prinzip Eine primär motivierte Tätigkeit,

Kann die Belohnung für eine sekundäre Tätigkeit sein

Motivation und Lernen sind untrennbar miteinander verbunden!

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Arten der Verstärkung

schnellstes Lernen

Steigerung des Verhaltens

stabilstes Lernen

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Timing

Positive Verstärkung

während dem Verhalten

Negative Verstärkung

während dem Verhalten

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Form der Verstärkung

Futter Spiel oder

- unterbricht Lern- folgen nur kurz

- hat Beruhigungs- effekt

KonzentrationPräzision

- mit Bewegung verbunden

- unterbricht Lernfolgen durch Abnehmen des Spielzeuges

Schnelligkeittemperamentvoll

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Deprivation

Deprivation ist eine Möglichkeit, einen Verstärker noch begehrenswerter zu machen, dadurch, dass man ihn eine Zeitlang entzieht.

Lieblingsspielzeug nur bei schwierigen Übungen, vor dem Training nicht füttern, etc.

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Negative Verstärkung

Belohnung besteht im Beenden von etwas Unangenehmen

Flucht -

- versucht Reiz zu entfliehen

oder Vermeidungsreaktion

- handelt vorbeugend so, dass Reiz gar nicht erst ensteht

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Bestrafung

Positive Strafe:• Etwas unangenehmes kommt hinzu

Negative Strafe:• Etwas angenehmes wird entfernt

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Positive Bestrafung

Jedem nicht gewünschtem Verhalten des Hundes wird etwas unangenehmes hinzugefügt.

• Dem Verhaltensrepertoire wird nichts neues hinzugefügt

• Transportiert wenig bis keine Informationen• Ändert nicht die zugrunde liegende Motivation• Fehlverknüpfung ist möglich

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Negative Bestrafung

Entfernen von etwas angenehmen.

• Bei Intervalltraining• Bei Auszeit

=> Steigert die Motivation

68

Pause

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Dominanz

• Dominanz ist nicht angeboren, sondern erworben!!!

• Eine Dominanz-Beziehung besteht immer nur zwischen 2 Individuen.

• Dominanz bedeutet keine körperliche Überlegenheit sondern Führungsqualitäten.

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Rangordnung = Ressourcen

• Wer darf zuerst fressen?• Wer darf so lange und soviel er will fressen?• Wer darf als erster in und aus dem Bau / aus dem

Haus?• Wer darf als erstes „Gäste“ begrüßen?• Wer beginnt und beendet sozialen Kontakt?• Wer darf die besten Plätze für sich beanspruchen?• …

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Rangordnung Hund - Kind

• Kleinkinder stehen meist an letzter Stelle in der Rangordnung, solange sie nicht aktiv sind

• Eltern können die Position nicht durch Zuweisung verändern

• Hunde und Kleinkinder sollten aus diesem Grunde niemals unbeaufsichtigt alleine gelassen werden

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Der Übungsleiter

„Übungsleiter werden ist nicht schwer,ein guter sein dagegen sehr.“ (Busch)

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Die Aufgaben des Übungsleiters

• Verantwortlich für den ganzen Übungsbetrieb• Ihm obliegt das Planen, Entscheiden, Anordnen und

Überwachen der gesamten Ausbildung• Förderung der Hund gerechten Ausbildung• Training von Mensch und Hund als Team• Motivation der Hundeführer• Berater in kynologischen Fragen• Kontaktperson zwischen Vorstand und Hundeführer• Verhindern von Unfällen/Unfallverhütung

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Die Aufgaben des Übungsleiters

Der Gesamtübungsleiter und seine Spartenleiter zählen zu

den wichtigsten Personen eines Vereins. Mit ihnen steht

und fällt die ganze Ausbildung und somit auch das Image

und der Zusammenhalt im Verein!!!

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Voraussetzungen und Anforderungen

1. Beherrschung des Stoffes

2. Beherrschung der Technik des Lehrens

(didaktische Fähigkeiten)

3. Menschliche Qualitäten

(Charakter, Persönlichkeit)

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Voraussetzungen und Anforderungen

Übungsleiter, Hundeführer und Hund bilden auf dem

Übungsplatz ein Team!!!

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Ausbildung des Übungsleiters

Erfolgt durch:• Lernen durch Ausbilden eines eigenen Hundes• Co-Trainer im Verein• Traineranwartschaften• Selbststudium durch Bücher / Literatur• Besuch von geeigneten Seminaren• Kontakt und Diskussionen mit anderen Trainern (auch aus

anderen Vereinen)• Vorträge• Erfahrungsaustausch• Schulung SKN Neuerwerb / SKN Fortbildung

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Stellvertretung des Übungsleiters

Jeder gute Übungsleiter:• Sorgt für eine Vertretung• Sorgt für Aufgabenteilung• Kann Aufgaben delegieren• Ist er mal nicht anwesend, ist die Übungsstunde trotzdem

organisiert• Sichert Nachfolger des Posten im Verein• Muss mit seinen Stellvertretern kommunizieren• Sollte im Team arbeiten

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Frage der Entschädigung

In den meisten Vereinen ist der Posten des Übungsleiters ein Ehrenamt und somit entschädigungslos. Am Ende eines Jahres erfolgt meistens ein kleines Präsent als Anerkennung.

Aber was ist schöner als zufriedene Hundeführer und deren Erfolg!?

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Gestaltung des Übungsbetriebes

• Vorbereitung• Ablauf der Übungen• Einteilung des Übungsbetriebes• Spezialübungen• Hausaufgaben• Leistungsbeurteilung

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Vorbereitung des Übungsbetriebes

WER?• Leitet die Übungen• Hilft dabei• Kommt als Hundeführer (Gruppe / Einzeln)WAS?• Soll geübt werden (Inhalt, Ablauf, Reihenfolge)• Muss speziell geübt werden (Korrekturen)WANN?• Findet das Training statt• Wird eine Pause eingelegt• Ist die Übung beendet

82

Vorbereitung des Übungsbetriebes

WO?• Wird geübt? Ist der Platz frei? Ist das Gelände ok?• Hunde auslaufen und lösen lassen?• Werden Hunde gesichert, Autos abgestellt?WOMIT?• Wird geübt? Ist das Material bereit gestellt?

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Ablauf der Übungen

Übungsbeginn• Begrüßen• Orientieren• Anordnen

Leiten und Führen• Ansagen• Kontrollieren• Korrigieren

Der Übungsleiter ist das Spiegelbild für die zu Trainierenden!

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Einteilung des Übungsbetriebes

• Basis- / Erziehungsbereich• Aufbaugruppen für den Sportbereich• Begleithundeprüfung• Turnierhundsportgruppe• Obediencegruppe• Rallye-Obediencegruppe• Flyball-Gruppe• Gebrauchshundsportgruppe• Agilitygruppe• Hobbygruppe• …

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Unfallverhütung

Wie können Unfälle vermieden werden• Platzanlage auf Verletzungsquellen kontrollieren• Gesundheitszustand des Teams berücksichtigen• Bodenbeschaffenheit beachten• Witterungsverhältnisse• Nicht trainierende Kinder vom Trainingsbetrieb fernhalten• Schutzkleidung des Helfers muss komplett sein• Erste Hilfe Kästen bereit halten• Ersthelfer vor Ort haben• Geräte regelmäßig kontrollieren• …

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Pause

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Hundeausbildung individuell, effektiv

und im Detail

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Was ist wichtig?

• Kleinste Trainingsschritte

• Kurze Trainingseinheiten

• Kritisch hinterfragen

• Innere Einstellung

• Differenziert belohnen

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Kleinste Trainingsschritte

• Was ist das Ziel?

• Was ist mein Ausgangspunkt?

• Wie komme ich von A nach Z?

• Trainingsplan

• Für jedes Problem einen Zwischenschritt

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Kritisch hinterfragen

• Hat der Hund das gelernt, was ich meine ihm

beigebracht zu haben?

• War ich mir aller Hilfen bewusst, die ich eventuell

eingesetzt habe?

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Trainingswege

Es gibt immer 1000 Wege,

die zum Ziel führen!

500 davon lassen wir weg, weil sie tierschutz-

relevant oder ethisch nicht vertretbar sind.

Es bleiben noch 500!

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Trainingswege

• Einfangen, was der Hund von sich aus anbietet

• Freies Formen

• Arbeiten mit Hilfestellungen

• Soziales Lernen

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Verhaltensketten

• Alle Einzelschritte gut trainieren!

• Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes

Glied!

• Kette zusammensetzen

• Rückwärtsaufbau

• Immer wieder schwächstes Glied belohnen

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Die Belohnung

• Positive Verstärkung

• Timing!

• Markersignal

• Was genau wird belohnt?

• Womit wird belohnt?• Differenzierte Belohnung• Überraschung (Jackpot)

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Motivationsmindernd ist …

• Wenn eine Belohnung nicht wirklich Belohnung ist• Wenn es immer dieselbe Belohnung gibt• Misserfolg• Wenn die Anforderungen zu hoch sind• Wenn die Anforderungen zu niedrig sind• Wenn immer wieder dieselbe Übung verlangt wird• Wenn die Arbeitszeit zu lang ist• Wenn die Ablenkung zu stark ist

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Motivationssteigernd ist …

• Wenn die Belohnung angemessen ist

• Wenn sie abwechslungsreich ist

• Erfolg

• Wenn die Anforderungen dem Können angepasst

sind

• Wenn die Übungen kurz sind und enden, wenn es

am Schönsten ist!

100

Lernzielkontrolle

101

Herzlichen Dank

• An Luisa Einhaus für die

Erstellung der Seminar-

unterlagen und Christa

Bremer für die

Bereitstellung ihrer

Unterlagen