Post on 05-Apr-2015
transcript
1
Mit MindMatters gute gesunde Schule machen Unterrichtsideen und Schulentwicklung
Birgit Nieskens, Programmzentrum MindMattersSebastian Stammsen, Unfallkasse NRW
Fortbildung im Rahmen des Landesprogramms Bildung und Gesundheit (BuG)
Agenda
• MindMatters – Einführung in das Programm
• Die gute gesunde Schule als Basis von MindMatters - Beispiel
• Unterrichtsheft „ Mit Stress umgehen – im Gleichgewicht bleiben“
• Übung „Coping“
• MindMatters und Schulentwicklung: Zwei Beispiele
3
Hintergrund
Hin
terg
run
d v
on
Min
dM
att
ers
MindMatters ist ein praxiserprobtes und wissenschaftlich fundiertes Programm. Es hilft Schulen dabei, durch die Förderung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften einen Beitrag zur Verbesserung der Schulqualität zu leisten. Es basiert auf dem Konzept der guten gesunden Schule.
MindMatters bezieht die ganze Schule ein (Schülerinnen und Schüler, Schul-leitung, Lehrkräfte, nicht unterrichtendes Personal, Eltern, schulisches Umfeld). Die Materialien und Übungen richten sich derzeit an Schülerinnen undSchüler der 5.-10. Klasse an allen Schulformen und ab 2011 an Grundschulen.
MindMatters stammt ursprünglich aus Australien und wurde in einer Modellprojekt-Phase an deutsche Schulen angepasst. Die Evaluationsergebnisse belegen positive Effekte durch das Programm, MindMatters gilt als eines der umfassendsten und wirksamsten Präventionsprogramme zur psychischen Gesundheit an Schulen.
4
L E
Unterrichtshefte Schulentwicklungshefte
Modul Lehrergesundheit Modul Elternzusammenarbeit
5
Zie
le v
on
Min
dM
atte
rs
Förderung psychischer Gesundheit: Entwicklung einer Schulkultur, mit der sich alle Schulmitglieder sicher, wertgeschätzt, eingebunden und nützlich fühlen
Mehr Respekt und Toleranz im Unterricht (Verschiedenheit als Bereicherung)
Verbesserung der Lernbedingungen und Gesundheit von Schülerinnen und Schülern durch die Stärkung von Widerstandskraft und Lebenskompetenzen sowie durch das Erlernen eines hilfreichen Umgangs mit Stress und schwierigen Situationen
Aufbau von Netzwerken und Partnerschaften
Ausrichtung an den Qualitätsdimensionen - mit psychischer Gesundheit die Bildungsqualität der Schule entwickeln
MindMatters – die Ziele
6
Qualitätsbereich
Rahmenbedingungen
Schulkultur
Schulführung und Management
Kooperation und Außenbeziehungen
Professionalität der Lehrkräfte
Lehren und Lernen
Ergebnisse und Erfolge der Schule
Qualitätsmanagement
Handlungsfeld(Beispiele)
Bedingungen, Intentionen
Schulklima, Schule als Le-bensraum, Unterstützung Pädagogische Grundsätze
Führungsverantwortung, Beraterische Kompetenz
Kooperation mit Elternhaus, Schulen, Institutionen
Kompetenzen, Kooperation, Umgang mit Belastungen
Unterrichtsklima,-gestaltung
Individuelle Förderung
Persönlichkeitsbildung, Sozial- und FachkompetenzWohlbefinden
Schulprogramm, Unterrichts-planung, Schulevaluation
Beitrag „Mit Stress umgehen – im Gleichgewicht bleiben “
Checkliste zur Förderung der Resilienz in der Schule
Förderung eines Zugehörigkeitsgefühls, Verhal-ensregeln des sozialen Miteinanders, Aufbau von Freundschaften, Möglichkeit zur Partizipation
Beratungsangebote in der Schule
Förderung von kollegialen Beziehungen zwischen allen Schulbeteiligten
Entwicklung von Kompetenzen zur Resilienzförderung u. Stressmanagement
Aufstellen und Einhalten von Regeln, Förderung von Wohlbefinden und Teamarbeit
Stärkung des Selbstwertgefühls, Verantwortungs-übernahme, Kooperations- und Kommunikations-fähigkeiten, „Wohlfühlatmosphäre“
Checkliste zur Förderung der Resilienz
„Mit Stress umgehen – im Gleichgewicht bleiben“ in der guten gesunden Schule
7
8
Der ganzheitliche Ansatz von MindMatters
Verknüpfung des Materials zum
Lehrplan
Vernetzung von Schule, Familien
und psycho-sozialen Diensten
Lehren und Lernen
Schulkultur
Partnerschaften und Dienste
Aufbau einer gesundheitsförderlichen
Organisationskultur
9
• Anleitung zum Aufbau eines Schulteams • Situationsanalysen („Wo findet die Förderung der psychischen Gesundheit an meiner Schule schon statt und wo noch nicht?“)• Materialien zur Projektplanung
(„Wie können wir mit psychischer Gesundheit
gute Schule machen? Wer macht was bis
wann?“)• Zwischenbilanz/Evaluation
SchoolMatters – Mit psychischer Gesundheit gute Schule machen
Schulentwicklungsheft zur Implementierung
der Förderung von psychischer Gesundheit
in die Schulentwicklung mit• theoretischen Hintergrundinformationen• Tools
10
De
r A
ufb
au d
er H
efte
Hintergrundinformationen • Theorien und Modelle
• Basis von MM
Materialien für die Arbeit mit den Schüler/innen • Arbeitsblätter, Aktivitäten
• Lehrerinfos (Hintergrundwissen)
Materialien zur Arbeit im Kollegium • Arbeitsblätter, Aktivitäten
• Lehrerinfos (Hintergrundwissen)
Weiterführende Literatur • spezielle Themen
Websiten• z. B. zu Beratungsstellen oder anderen Institutionen, die sich mit dem Thema beschäftigen
11
Hin
we
ise
zu
r B
en
utz
un
gd
er
Un
terr
ich
tsh
eft
eUnterrichtseinheiten bedienen sich handlungsorientierter und interaktiver Lehrmethoden.
Im Zusammenhang mit MindMatters-Aktivitäten nach Möglichkeit keine Noten geben.
Bewegungsbezogene, verbale und visuelle Aktivitäten ermöglichen die Kombination unterschiedlicher Lernstile und bringen so Abwechslung, Spaß und Vitalität ins Klassenzimmer.
Reflexion des Erlebten spielt eine zentrale Rolle.
Durch angeleitete Diskussionen gelangen die Schülerinnen und Schüler aus der handlungsorientierten in die reflexive Lernphase.
Der Einsatz einer gesamten Unterrichtseinheit führt zur Festigung der neu erworbenen Handlungsfähigkeiten.
Gemeinsam(es) Lernen mit Gefühl – das erste MindMatters-Unterrichtsheft für die Grundschule
Im Heft finden Sie:
• Erkenntnisse zum sozial-emotionalen Lernen und zur psychischen Gesundheit
• Ein Modell, das erklärt, wie Kinder Informationen aus der Umwelt verarbeiten und wie daraus Handlungen entstehen
• Modul zur Lehrergesundheit
• Modul zur Elternzusammenarbeit
Mit den 5 Unterrichtseinheiten fördern Sie 5 Kernkompetenzen:
• Konstruktivistische Didaktik
• Differenzierung der Übungen nach Sprachlichkeit/Nichtsprachlichkeit, Heterogenität, Achtsamkeit
• Kompetenzstufen und Berücksichtigung von heterogenen Lernvoraussetzungen
Im Internet:
Werkzeugkästen mit Instrumenten, Checklisten, Übungen, Elternbriefen und vertiefenden Infos
14
Mit Stress umgehen – im Gleichgewicht bleiben
Je nach Leistungsniveau für die 7.- 10. Klasse geeignet
Insbesondere für die Fächer Religion bzw. Werte und Normen oder Ethik,fachübergreifenden Unterricht oder Projektwochen.
2 Teilhefte zum Kennenlernen und Er-proben von effektiven Strategien zum Umgang mit Stress1. „Coping – Konstruktiver Umgang mit Stress“2. „Fang den Stress“
15
Welche Stressoren gibt es für junge Menschen?
Welche dieser Stressoren spielen im Kontext Schule eine große
Rolle?
Stressoren sind stressauslösende Situationen.
16
Anforderungen von Schule, Familie, Freun-den vereinen
Schulische Arbeit, Lernen und Konkurrenz-situationen Stressoren für junge Menschen
Übergänge in der Schule
Unsicherheiten über Akzeptanz und Zugehörigkeit
Freundschaften schließen und beenden
Verlust oder Verän-derung im Familien-leben, z.B. Trennung
Konflikte mit Familie oder Peers
Körperliche Verände-rungen in der Pubertät, Körper-Selbstbild
Probleme mit schuli-scher Zukunft/Ende der Schulzeit
Arbeitslosigkeit, Krank-heit oder Arbeitsstress bei Eltern/Familie Finanzielle Probleme
Rassissmus/Ausgrenzung
Auszug von Zuhause
Unterstützung der familiären Situation/ Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern
17
Definition „Resilienz“
Resilienz oder Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, mit Veränderungen und Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen und sich nach schwierigen Zeiten wieder erholen zu können = dynamischer oder kompensatorischer Prozess positiver Anpassung angesichts bedeutender Belastungen.
Schutzfaktoren, die in der Schule gefördert werden können
Selbstwertgefühl sowie Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Anforderungen(„Ich pack´ das!)
Gefühl der Kontrolle (Anforderungen als sinnvoll, verstehbar und bewältigbar erleben) und Mitbestimmung (Partizipation)
Unterstützung, Zugehörigkeit und Vorbilder erfahren (Zugang zu Unterstützungssystemen, Schlüs-selrolle fürsorgliche Lehrkräfte)
Sinnhaftigkeit („Es lohnt sich, sich anzustrengen!“) positive Erfahrungen machen
18
Übung Copingstrategien
Bewältigungsstrategie: Bezeichnung für eine Vielzahl von Strategien und Verhaltensweisen der Auseinandersetzung mit Stressoren und belastenden Situationen. (Dorsch, Psychologisches Wörterbuch)
Definition „Coping“
19
Aktivität: CopingstrategienZiele:
• Erproben von unterschiedlichen Bewältigungsstrategien in verschiedenenSituationen
• Wissen, wann es wichtig ist, andere Men-schen um Hilfe oder Unterstützung zu bitten
Beispielfragen zur Vertiefung:
• Wann könnte die Coping-Strategie „härter arbeiten“ eine ungesunde sein?
• Wann kann es sinnvoll sein, Probleme zu ignorieren oder eine Party zu feiern?
• Ist es das Beste, in einer Situation nur eine Strategie anzuwenden?
• Viele Menschen fühlen sich einsam, wenn es ihnen schlecht geht. Was könnte man in solchen Momenten tun?
Einsatzmöglichkeiten von MindMatters
„Mit psychischer Gesundheit gute Schule machen“
21
Mit MindMatters den Übergang gestalten: Von der Grundschule in die weiterführende Schule
22
Die ersten Tage in der neuen SchuleProjektwoche mit den Klassenlehrkräften der neuen Klassen, vielleicht auch mit älteren Schüler/innen als Mentor/innen. Mit Unterstützung durch die Schulsozialarbeit.
Qualitätsbereich Ziel Aktivität mit MindMatters
Schulkultur Schule als positiven Lebensraum erfahrbar machen
Freunde finden durch Gruppenübungen, Gemeinsamkeiten feststellen, miteinander reden
Schulkultur Schulklima Übungen zum Thema „Sich zugehörig fühlen“Verhaltensregeln des sozialen Miteinanders erarbeiten
Schulkultur Unterstützungssysteme Lehrkräfte als fürsorglich und ansprechbar wahrnehmen
Lehren und Lernen Gestaltung eines förderlichen Unterrichtsklimas
Aufstellen von Klassenregeln
Erfolge der Schule Persönlichkeitsbildung Neue Situationen bewältigen lernenStärkung des Selbstwertgefühls
LifeMatters – Leitfaden zur Prävention von Selbstverletzungen und Suizid in der Schule
Leitfaden für Vereinbarungen, Prozesse und Handlungsabläufe, die zu einer umfassenden
Suizidprävention in der Schule beitragen.
LifeMatters
… zeigt Wege auf, wie Schulen ihr Wohlbefinden erhalten oder möglichst schnell wieder herstellen können, falls sie
trotz Präventionsmaßnahmen in eine Krisensituation geraten.
… unterstützt Schulen dabei, sich bestmöglich auf eine solche Situation vorzubereiten. Ein Handlungsplan für
mögliche Krisensituationen bedeutet auch in krisenfreien Zeiten Stressreduktion.
MindMatters – mit psychischer Gesundheit gute Schule machen
Prävention suizidaler Krisen mit MindMatters Prävention MindMatters-Beitrag
Grundschul-Bereich
Förderung der sozial-emotionalen Kom-petenzen, Umgang mit Gefühlen, Ich-Stärke entwickeln, Selbstwertgefühl stärken
Unterrichtsheft „Gemeinsam(es) Lernen mit Gefühl – Förderung von sozial-emotionalem Lernen in der Primarstufe“
5.-6.Klasse
Förderung der Resilienz in der Schule
Fähigkeit, Beziehungen einzugehen; Gefühl der Sinnhaftigkeit, Förderung von hilfesuchendem Verhalten
Unterrichtsheft „Freunde finden, behalten und dazugehören – Förderung von Resilienz in der Schule“
allgemein
ab Klasse 7
Selbstwertgefühl stärken
Problemlösefähigkeiten und Konfliktfähigkeit entwickeln
Copingstrategien für Belastungssituationen entwickeln
Unterrichtsheft „Mit Stress umgehen – im Gleichgewicht bleiben – Förderung von Resilienz in der Schule“
Unterrichtsheft „Mobbing – Nicht in unserer Schule“
Enttabuisierung des Themas, Förderung einer Kultur, die auch mit psychischen Schwierigkeiten respektvoll umgeht
Unterrichtsheft „Wie geht´s? Psychische Störungen in der Schule verstehen lernen“
Verarbeitung von Verlust, Trauer und Ängsten Unterrichtsheft „Umgang mit Verlust und Trauer in der Schule“
Mit der eigenen Identität auseinandersetzen, sexuelle Orientierung finden
Wertschätzung von Verschiedenheit
Schulentwicklungsheft „CommunityMatters“
Prävention von suizidalen Krisen in pädagogischen Settings
Zur allgemeinen Prävention von suizidalen Krisen gehört:
Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens in der Schule (Stärkung der Schutzfaktoren). Eine positive Bindung an die Schule und an vertrauenswürdige Lehrkräfte ist besonders für die Jugendlichen ein starker Schutzfaktor, die in ihrem sozialen Umfeld sonst keine Unterstützung erfahren.
Gezielte Sensibilisierung/Fortbildung von Lehrkräften und Eltern.
Frühzeitige Entwicklung eines Krisennotfallplans; regelmäßiger Austausch mit den für suizidale Krisen zuständigen außerschulischen Einrichtungen vor Ort (“Runder Tisch“).
26
MindMatters-Angebote im Landesprogramm Bildung und Gesundheit
• Materialpaket für jede Schule (kostenfrei)
• Ihre BuG-Koordinator/innen werden geschult und können Sie bei der Umsetzung von MindMatters-Modulen unterstützen
• Schulpsycholog/innen und Schulberater/innen der Unfallkasse können Sie ebenfalls unterstützen
• Fortbildungen zur Schulentwicklung mit MindMatters: 27.-28.9.2011 und 11.-12.10.2011 für Schulen der Sekundarstufe I,
weitere Termine möglichFür Grundschulen können ab Oktober ebenfalls Fortbildungen angeboten werden.
• Weitere thematische Fortbildungen möglich